«Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden»¹
von Susanne Lienhard, Gymnasiallehrerin
Wenn ich mit Jugendlichen Texte über Krieg und Frieden aus der Encyclopédie von Denis Diderot las, begegnete ich häufig der Ansicht, dass es schon immer Kriege gegeben habe und es auch immer Kriege geben werde. Die schrecklichen Nachrichten auf Twitter, Instagram etc. würden es ja jeden Tag zeigen. Als Einzelner könne man daran nichts ändern. Die Philosophen der Aufklärung sahen das anders.
Sie orteten den Grund für Kriege in der Verdorbenheit der Menschen, im Machtstreben der Regierungen und bezeichneten den Krieg als Staats-Krankheit, die niemand unbeschadet übersteht – auch nicht der Sieger. «Wenn [hingegen] die Vernunft die Menschen regierte, wenn sie auf die Staatschefs den Einfluss hätte, der ihr gebührte, würden sie sich nicht unbedacht der Wut des Krieges hingeben. […] Der Krieg entvölkert die Staaten, stürzt sie in Unordnung, bedroht Freiheit und Besitz der Bürger, stört den Handel, und die Felder bleiben brach und verganden.»² Bei solchen Textpassagen staunten die Schülerinnen und Schüler, dass bereits im 18. Jahrhundert so etwas geschrieben wurde. Sie wollten zu Recht wissen: «Wenn bereits im 18. Jahrhundert klar war, dass es in einem Krieg keine Sieger gibt, warum gibt es dann trotzdem immer noch Kriege auf dieser Welt?»
Eine einfache Antwort auf diese Frage gibt es in der Tat nicht. Im gemeinsamen Gespräch kristallisierte sich jedoch als ein wichtiger Punkt heraus, dass der Mensch eben kein reines Vernunftswesen ist, wie die Aufklärer vermuteten, sondern auch Gefühle hat, die immer wieder der Vernunft zuwiderlaufen und Oberhand gewinnen. Wer kennt nicht Eifersuchts-, Ohnmachts- und Angstgefühle, vielleicht auch Kleinheitsgefühle, die allesamt schlechte Berater sind, wenn es gilt, mit Augenmass zu handeln und vernünftige Entscheide zu fällen.
«Kriege sind kein Naturereignis wie Meeresstürme und Erdbeben»
Was alle Völker dieser Erde vereint, ist der Wunsch nach Frieden. Niemand zöge freiwillig in den Krieg, wenn er nicht mittels Kriegspropaganda dazu gedrängt würde. Kriegspropaganda setzt vor allem auf emotionaler Ebene an. Feindbilder werden aufgezogen und mit möglichen Horrorszenarien Angst geschürt, damit die Soldaten in der stolzen Überzeugung, Land und Leute zu verteidigen, in den Krieg ziehen. Bertha von Suttner beschreibt diesen Vorgang in ihrem 1889 veröffentlichten Antikriegsroman «Die Waffen nieder» in aller Deutlichkeit. Der Roman wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, und die Autorin erhielt dafür als erste Frau den Friedensnobelpreis im Jahr 1905. «Die Waffen nieder» hat nichts an Aktualität verloren und ist lesenswerter denn je. Im Zentrum steht die Erkenntnis, «dass Kriege keine Naturereignisse sind wie Meeresstürme und Erdbeben, unaufhaltbar, gesetzmässig wiederkehrend. Es sind Menschen, die sie zu verantworten haben, Menschen, denen es einzig und allein darum geht, ihre Macht- und Einflusssphären auszuweiten, Länder zu erobern, Völker sich untertan zu machen. […] Nicht die einfachen Menschen, nicht die werktätigen Massen sind gemeint. Sie brauchen den Krieg nicht, das Volk lehnt ihn ab. […] Aber das Volk lässt sich manipulieren von denen, die für ihre Interessen sein Blut vergiessen.»³
Bald 140 Jahre später hat sich an dieser Erkenntnis nichts geändert. Die Manipulationsmöglichkeiten sind allerdings perfider geworden. Vorurteile und Feindbilder können über die «sozialen» Medien in Sekundenschnelle verbreitet werden und treffen hier im Westen auf eine unbedarfte Jugend, die selber keine Kriege mehr erlebt hat (zum Glück!), die aber auch über eine geringe geschichtliche und politische Bildung verfügt. Via Twitter bzw. X, Facebook, Instagram & Co werden sie mit Kriegsbildern aus aller Welt konfrontiert, die primär Angst, Wut und vor allem Ohnmacht erzeugen. Sie erfahren weder die Hintergründe der Kriege noch, wie Konflikte am Verhandlungstisch gelöst werden könnten.
Kriege entstehen im Geiste des Menschen
Die Generation, die den Zweiten Weltkrieg noch erlebt hat, wusste, was Krieg bedeutet. In der Präambel der Charta der 1945 gegründeten Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) wird Bertha von Suttners Erkenntnis bestätigt. Die unterzeichnenden Staaten ziehen folgende Schlüsse:
«Die Regierungen der Vertragsstaaten dieser Verfassung erklären im Namen ihrer Völker:
Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.
Im Lauf der Geschichte der Menschheit hat wechselseitige Unkenntnis immer wieder Argwohn und Misstrauen zwischen den Völkern der Welt hervorgerufen, sodass Meinungsverschiedenheiten nur allzu oft zum Krieg geführt haben.
Der grosse furchtbare Krieg, der jetzt zu Ende ist, wurde nur möglich, weil die demokratischen Grundsätze der Würde, Gleichheit und gegenseitigen Achtung aller Menschen verleugnet wurden und an deren Stelle unter Ausnutzung von Unwissenheit und Vorurteilen die Lehre eines unterschiedlichen Wertes von Menschen und Rassen propagiert wurde.
Die weite Verbreitung von Kultur und die Erziehung zu Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden sind für die Würde des Menschen unerlässlich und für alle Völker eine höchste Verpflichtung, die im Geiste gegenseitiger Hilfsbereitschaft und Anteilnahme erfüllt werden muss.
Ein ausschliesslich auf politischen und wirtschaftlichen Abmachungen von Regierungen beruhender Friede kann die einmütige, dauernde und aufrichtige Zustimmung der Völker der Welt nicht finden. Friede muss – wenn er nicht scheitern soll – in der geistigen und moralischen Solidarität der Menschheit verankert werden.»
Geistige und moralische Solidarität der Menschheit fördern
Die Schweiz ist seit 1949 Mitglied der Unesco und hat sich damit der Verbreitung von Kultur und der Erziehung zur Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden verpflichtet in der Überzeugung, dass Menschlichkeit lernbar ist. Es ist entscheidend, was die heranwachsenden Generationen von zu Hause und in der Schule mitbekommen. Ob sie sich in ihrer Freizeit beim Gamen im Kriegsspiel üben oder sich zum Beispiel bei der freiwilligen Feuerwehr oder bei den jungen Samaritern oder in einem Orchester, einem Chor engagieren, ob sie sich vorwiegend über die «sozialen» Medien informieren, was auf der Welt geschieht, oder in der Schule etwas über die Hintergründe und die Entwicklung vergangener und aktueller Konflikte erfahren, Möglichkeiten zur gewaltfreien Konfliktlösung kennenlernen und in geschichtlichem Denken geschult werden. Es ist entscheidend, ob sie im fatalistischen Glauben gelassen werden, dass der Einzelne eh nichts tun kann oder ob sie von Persönlichkeiten wie zum Beispiel Henry Dunant erfahren, die durch ihr Beispiel ermutigen, Verantwortung für mehr Menschlichkeit in dieser Welt zu übernehmen.
Die Genfer Konventionen, essentieller Bestandteil des humanitären Völkerrechts, und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz als deren Kontrollorgan haben ihren Ursprung in den Erlebnissen des Genfer Geschäftsmanns Henry Dunant nach der Schlacht von Solferino am 24. Juni 1859, die er in seinen «Erinnerungen an Solferino» wie folgt schildert: «In der Stille der Nacht hörte man Stöhnen, erstickte Angst- und Schmerzensschreie, herzzerreissende Hilferufe. Die Sonne des 25. Juni beleuchtet eines der schrecklichsten Schauspiele, das sich erdenken lässt. Das Schlachtfeld ist allerorts bedeckt mit Leichen von Menschen und Pferden. Die unglücklichen Verwundeten sind bleich, fahl und verstört. Die, deren offenen Wunden sich bereits entzündet haben, sind wie von Sinnen vor Schmerzen. Sie verlangen, dass man sie umbringt. Immer fühlbarer wird der Wassermangel. Die Gräben sind vertrocknet. Die Soldaten finden meist nur ungesundes und sumpfiges Wasser, um den Durst zu stillen.» Henry Dunant suchte eine Gruppe einheimischer Frauen zusammen und teilte sie in kleine Einheiten auf, um den Verwundeten Nahrung und Wasser zu bringen. Er trug ihnen auf, die blutenden und von Ungeziefer bedeckten Körper zu waschen, damit die Wunden behandelt werden konnten. Er organisierte ein primitives Feldlazarett in einer Kirche, sammelte Bettwäsche, um sie als Verbandmaterial zu verwenden und kaufte Nahrungsmittel und Medikamente in benachbarten Städten. Kleine Jungen wies er an, Wasser in Eimern heranzutragen. Dunant bemerkte, dass alle Helfer die Nationalität der Männer, die sie pflegten, vergassen. Sie waren nun «tutti fratelli» – alle Brüder. Er schlug vor, «Hilfsorganisationen zu gründen, deren Ziel es sein müsste, die Verwundeten in Kriegszeiten durch aufopfernde Freiwillige, die für ein solches Werk besonders geeignet sind, pflegen zu lassen.» Dunant traf sich bereits 1863 mit vier weiteren Gründungsmitglieder des späteren Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und im August 1864 wurde im Stadthaus von Genf die erste Genfer Konvention betreffend die Linderung des Loses der im Felddienst verwundeten Militärpersonen von zwölf Staaten angenommen. Die Initiative eines einzelnen Menschen hatte grosse Wirkung.

Bedeutung der Schweizer Neutralität
Die Schweiz hat sich in verschiedener Hinsicht verpflichtet, alles in ihrer Macht stehende zu tun, Kriege zu verhindern und Konflikte auf diplomatischem Wege zu lösen. Sie ist seit 1865 Sitz des IKRK und Depositar-Staat der Genfer Konventionen, seit 1949 Mitglied der Unesco und seit 2002 Mitglied der Uno, die in ihrer Charta ebenfalls alle Mitglieder verpflichtet, «künftige Geschlechter vor der Geissel des Krieges zu bewahren.» Um dieser Aufgabe nachkommen zu können, ist die Wahrung der Schweizer Neutralität unabdingbar. Eine glaubwürdige Neutralität ist Voraussetzung für die diplomatischen und humanitären Dienste, die die Schweiz seit vielen Jahren leistet. Der Bundesrat darf sie nicht aufs Spiel setzen, indem er vor den Mächtigen dieser Welt den Bückling macht, Milliarden an Steuergeldern ausgibt, um unsere Verteidigungsarmee Nato-kompatibel aufzurüsten, sich dem «European Sky Shield» Projekt anschliesst und damit den Schweizer Luftraum für militärische Überflüge in Kriegsgebiete freigibt oder indem er Sanktionen der USA oder der EU gegen einzelne Länder, die uns nichts angetan haben, mitträgt. Die Glaubwürdigkeit der Schweiz als neutrales Land, in dem auf diplomatischem Weg Konfliktlösungen ausgehandelt werden könnten, hat unter dieser Politik des Bundesrates schweren Schaden erlitten, den es dringend zu reparieren gilt. Die zustande gekommene Neutralitätsinitiative⁴ eröffnet dem Schweizer Volk die Möglichkeit, den eingeschlagenen Kurs des Bundesrates zu stoppen.
Erziehung zu Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden
Die Erziehung zum Frieden ist eine weitere zentrale Aufgabe. Damit eine heranwachsende Generation Zivilcourage und eigenständiges Denken entwickeln kann, braucht sie Vorbilder, emotionale Stärkung durch verlässliche menschliche Beziehungen und Bildung im umfassenden Sinn. Für Lehrerinnen und Lehrer, die ihre Schülerinnen und Schüler in humanitären Fragen und Werten unterrichten möchten, stellt das Schweizerische Rote Kreuz Lehrplan 21 kompatibles Unterrichtsmaterial zur Verfügung.⁵
So bietet zum Beispiel das Unterrichtsdossier zum Thema «Regeln im Krieg» eine Einführung ins humanitäre Völkerrecht. Es ist eine wertvolle Grundlage für Diskussionen über bewaffnete Konflikte, Regeln im Krieg, Flucht, neue Perspektiven, Heimat und Familie. Im sehr ausführlichen Lehrmittel «Entdecke das Humanitäre Völkerrecht», das in zahlreichen Sprachen zur Verfügung steht, finden sich weitere sorgfältig ausgearbeitete Unterrichtsvorschläge mit Zusatzinformationen für Lehrerinnen und Lehrer. Das Schweizerische Rote Kreuz bietet auch an, Schulbesuche zum Humanitären Völkerrecht zu machen und auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittene, didaktisch abwechslungsreiche Inputs zu geben. Das Thema eignet sich für Jugendliche ab 13 Jahren.
Das «Project Humanity» macht Menschlichkeit lernbar. Das Material steht als hybrides Lehrmittel oder zum Ausdrucken zur Verfügung. Die Jugendlichen lernen dabei die vier humanitären Prinzipien und die sieben Grundsätze der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung kennen und verstehen: Menschlichkeit – Unparteilichkeit – Neutralität – Unabhängigkeit. Für das IKRK gelten zusätzlich das Prinzip der Freiwilligkeit – Einheit – Universalität.
Eine weitere Möglichkeit, Jugendliche an Fragen von Krieg und Frieden, an die Entstehung der Genfer Konventionen und des IKRK heranzuführen, ist ein Besuch im Rotkreuz- und Rothalbmond-Museum in Genf. Es ist Teil des humanitären Erbes der Schweiz und eng mit der Schweizer Geschichte verbunden. Kern des Museums ist die Dauerausstellung, die sich mit den drei grossen Herausforderungen humanitärer Aktionen befasst: Menschenwürde verteidigen, Familienbande wieder herstellen und Risiken von Naturgefahren begrenzen.
Aussergewöhnlicher Bestandteil der Dauerausstellung sind fünf Millionen Karteikarten mit Informationen zu Kriegsgefangenen, deportierten, verletzten oder vermissten Soldaten im Ersten Weltkrieg. Dieses IKRK-Archiv wurde von der Unesco ins Weltdokumentenerbe aufgenommen. Obwohl die Dokumente über 100 Jahre alt sind, erhält das Museum noch heute viele Mails mit Anfragen zu Kriegsgefangenen.
Die Auseinandersetzung mit Fragen von Krieg und Frieden, mit Fragen der Menschlichkeit und der humanitären Tradition der Schweiz ist gerade in der aktuellen Weltlage grundlegend. Im Gespräch mit den Jugendlichen spürt man, wie sie daraus Kraft und Hoffnung schöpfen und Ohnmachtsgefühle der Frage weichen: «Was könnte mein Beitrag für mehr Menschlichkeit auf dieser Welt sein?» ■
¹ Präambel der UNESCO-Charta
² Article «Paix» in der Encyclopédie de Denis Diderot
³ Sigrid und Helmut Bock im Nachwort zu Berta von Suttner: Die Waffen nieder. Husum 1990.
⁴ neutralitaet-ja.ch/
⁵ www.redcross.ch/de/unser-angebot/aus-und-weiterbildung/ideen-und-unterlagen-fuer-den-schul-unterricht
«Humanitäres Erbe der Schweiz in Gefahr» – Soll das Genfer IKRK-Museum nach Abu Dhabi ins Exil geschickt werden?
sl. In der Thurgauer Zeitung war am 4. Januar unter obigem Titel zu lesen, dass der Bundesrat den vorgeschlagenen Sparmassnahmen der externen Arbeitsgruppe um Serge Gaillard zugestimmt habe. Um das strukturelle Defizit des Bundes zu beseitigen, empfiehlt die Gruppe mit der Massnahme 4,3 der Beilage 2, die jährliche Subvention von 1,1 Millionen Franken für das IKRK-Museum beim Aussendepartement zu streichen. Neu soll das Bundesamt für Kultur für Subventionen zuständig sein. Laut Museumsdirektor Pascal Hufschmid kann dieses aber maximal 300 000 Franken für sein Museum sprechen, was bei einem Jahresbudget von 4,5 Millionen zu einem nicht reduzierbaren Defizit von 800 000 Franken führen würde. «Wenn es keine Lösung gebe, führe das zur Schliessung des Museums. Es gebe bereits Stimmen, die das Museum in eine Stadt wie Abu Dhabi verschieben wollten.» Das wäre absurd, da es sich um ein Museum zur Schweiz handle. Eine Verlegung in die Vereinigten Arabischen Emirate würde die Position der Schweiz schwächen. Hufschmid gibt die Hoffnung nicht auf, dass gemeinsam noch eine Lösung gefunden werden kann. «In der Dezembersession hat die SP-Nationalrätin Estelle Revaz eine Motion eingereicht, in der sie fordert, der Bund müsse das Museum finanziell ausreichend unterstützen: ‹Es bewahrt ein einzigartiges Kulturerbe und macht es der Öffentlichkeit zugänglich.›»¹
Es ist eine Unverschämtheit: Um die Armee Nato-kompatibel aufzurüsten werden für die Jahre 2025 bis 2028 39,8 Milliarden Franken Steuergelder gesprochen. Um im Schoss der EU aufgenommen zu werden, ist der Bundesrat unter anderem dazu bereit, von 2025 bis 2036 insgesamt 3,1 Milliarden Franken «Marktzutrittsgebühren» an die EU zu leisten. Aber für den Erhalt des humanitären Schweizer Erbes bleiben lediglich 300 000 Franken übrig.
Das Museum zeigt das Erbe von Henry Dunant und General Dufour als Begründer des Roten Kreuzes und der Genfer Konventionen – und damit des humanitären Völkerrechts. Wie Hufschmid zu Recht sagt, gehört das alles zur Schweizer DNA. Das Museum verkörpert die Gründungsprinzipien der Schweiz: Frieden, Solidarität und die Einhaltung der Menschenrechte. Wenn es nach dem Bundesrat geht, kann es ohne weiteres nach Abu Dhabi ins Exil geschickt werden.
Das kommt nicht in Frage. Es wäre ein weiterer Verrat an der humanitären Tradition der neutralen Schweiz. Die Motion von Nationalrätin Revaz verdient kräftige Unterstützung. Es ist höchste Zeit, der Zersetzung des Modells Schweiz durch den Bundesrat Einhalt zu gebieten.
¹ Othmar von Matt: «Humanitäres Schweizer Erbe in Gefahr». In: Thurgauer Zeitung vom 04.01.2025.
Ausgabe Nr. vom 16.01.2025