von Dr. phil. Henriette Hanke Güttinger
Die palästinensischen Bauernfamilien im Westjordanland – unter israelischer Besatzung und bedroht durch israelische Siedler – haben es nicht leicht. Eine wichtige Unterstützung für diese Bauern leistet die Agricultural Development Association (PARC)1 sowie die Fairtrade Organisation Al Reef. Unermüdlich unterstützen sie die Bauern, damit sie auf ihrem Land bleiben können. Im Rahmen der «Kampagne Olivenöl aus Palästiana» konnten wir mit Al Reef palästinensische Bauern besuchen.
Aus dem Reisetagebuch
Mittwoch, 23. April 2025: Zu Besuch in der Olivenöl-Abfüllstation in Al Rham
Heute Morgen treffen wir uns vor dem Hauptgebäude von PARC in Ramallah mit Hala, Diana und Mohammed von der Fairtrade Organisation Al Reef und fahren entlang der Westbank Barrier Richtung Checkpoint Calandia nach Al Rahm zur Olivenölabfüllanlage von Al Reef.
Nach einem Rundgang durch das Labor und die verschiedenen Örtlichkeiten wird uns gezeigt, wie die Abfüll-, Etikettierungs- und Verpackungsanlage für das Olivenöl funktioniert, allerdings ohne Öl, da die Abfüllung der neuen Ernte bereits im November 2024 erfolgt ist. Anschliessend sitzen wir bei einem palästinensischen Frühstück mit der ganzen Belegschaft zusammen und fahren dann in das Gouvernement Salfit.
Zu Besuch bei Olivenbauern der Olivenöl-Genossenschaft Salfit
In einem der Dörfer der Olivenöl-Genossenschaft Salfit haben wir Gelegenheit, eine Ölivenmühle zu besichtigen, die jeweils nach der Ernte die Oliven zu Olivenöl verarbeitet. Diese Mühle ist für zehn Dörfer zuständig. Jeder Bauer bringt seine Oliven, die von guter Qualität sein müssen, hierher. Sie werden gewogen, gereinigt und dann zu Öl verarbeitet.
Die ersten 50 Liter des frischgepressten Öls gehen für den Eigengebrauch an den Bauern, der die Oliven geliefert hat. Am Abend muss die Olivenmühle jeweils sorgfältig gereinigt werden.
Anschliessend sitzen wir beim obligaten Kaffee mit Kardamom mit einigen Olivenbauern aus verschiedenen Dörfern der Genossenschaft zusammen und wollen von ihnen wissen, was sie zur Zeit für Probleme hätten.
«Die Strassen sind sehr unsicher», sagt einer von ihnen, «man muss immer mit Angriffen von Siedlern rechnen, die vom israelischen Militär gedeckt werden. Letzte Woche war wieder ein solcher Vorfall.» «Die Strasse, die wir früher benutzt haben, ist nicht mehr passierbar, da die Siedler das Land dort gestohlen haben», so ein anderer Bauer, «jetzt müssen wir eine andere Strasse nehmen, die viel schlechter ist.»
Früher hat jede Bauernfamilie in eigener Regie Olivenöl produziert. Nach der Zweiten Intifada wurde von der israelischen Regierung nach 2003 die Westbank Barrier gebaut, und die Bauern konnten ihr Öl nicht mehr nach Gaza oder Israel verkaufen. Zudem stoppten die Golfstaaten nach dem Golfkrieg von 2003 den Import von palästinensischem Olivenöl. Daher entschlossen sich Kleinbauern aus verschiedenen Dörfern dazu, 2005 eine Genossenschaft zu gründen und in allen Bereichen zusammenzuarbeiten.
Sie kauften Land und konnten dank Spenden Öltanks erwerben und ein Gebäude mit einer Ölmühle bauen. Ihre Genossenschaft ist schnell auf 15 Bauernfamilien angewachsen. Zu Beginn hatte ihr Öl noch keine hohe Qualität. PARC und Al Reef halfen der Genossenschaft, sowohl die Qualität als auch die Menge des Olivenöls zu steigern. Heute ist das Olivenöl der Genossenschaft von höchster Qualität (biologisch und extra vergine).
Entsprechend ist der Preis für ihr Öl um 25 % angestiegen. Was nach der Pressung von den Oliven übrig bleibt, kann getrocknet und zum Feuern verwendet werden. Neu möchte die Genossenschaft auch mit der Produktion von Olivenölseifen beginnen.
Auf der Rückfahrt nach Ramallah zeigt der Fahrer auf einen der Hügel und fragt: «Seht Ihr diese Fahne auf dem Hügel?» Tatsächlich, auf dem Hügel flattert eine israelische Fahne. «So fängt es immer an. Zuerst pflanzen sie ihre Flagge auf einem Hügel. Dann wissen wir, dass sie jetzt dann kommen. Dann machen sie auf dem Hügel einen Out-post, und dann beginnen sie mit dem Bau einer neuen Siedlung», so der Fahrer. Bei unserem letzten Besuch im Februar 2023 sagte uns ein Palästinenser: «They eat our Land. (Sie fressen unser Land)», es hört nicht auf.
Donnerstag, 24. April 2025: Mit Al Reef zu Besuch im Jordantal
Heute fahren wir mit Mohammed und Saleem von Al Reef ins Jordantal. Auch heute morgen sieht man wieder von weitem eine lange Autoschlange. «Mit dem Checkpoint in Al Ram kann das zwei Stunden dauern, wir fahren durch die Berge», sagt Mohammed, «eigentlich ist man von Al Ram in 20 Minuten in Jericho, jetzt werden wir 90 Minuten brauchen». Als wir unterwegs einer Mauer entlang fahren, sagt Mohammed: «Von hier aus kontrolliert die israelische Administration, die ganze Westbank.»
Aber auch auf dem Umweg durch die Berge gibt es plötzlich einen längeren Stau, weil ein Strässchen, das von unserer Strasse abzweigt, mit einer Schranke blockiert worden ist. Anschliessend fahren wir durch Silwan, wo viele schöne, grosse, neugebaute Häuser zu sehen sind, die Palästinensern gehören, die in den USA und in Kanada leben. «Ihre Kinder studieren an der Universität Birzeit», erfahren wir von Mohammed.
Später weist er uns auf den höchsten Punkt in der Westbank hin: «Von dort aus überwachen die Israelis den jordanischen Luftraum.» Schon bald geht es hinunter ins Jordantal, in zehn Minuten von 300 Metern über Meer auf 400 Meter unter dem Meeresspiegel.
«Mit dem Gaza-Krieg vom Oktober 23 hat sich vieles verändert», berichtet Mohammed, «es gibt jetzt etwa 1000 Barrieren in der Westbank, die das Militär jederzeit schliessen kann. Die israelischen Siedler fangen an, Schafe und Ziegen zu halten, und konkurrieren damit die Beduinen. Sie blockieren Strassen, zerstören beduinische Gemeinden und annektieren unser Land.»
Als wir an einer Gruppe von Kühen vorbeifahren, sagt Muhammed: «Dieses Gebiet wird von israelischen Siedlern kontrolliert. Beduinen haben keine Kühe. Sie haben Ziegen und Schafe, die Vegetation hier ist karg.» Verglichen mit unserem saftigen, hohen, grünen Gras sieht man hier im Frühling – wenn nicht bewässert wird – zwischen Sand und Steinen nur einen zarten hellgrünen Flaum.
In einem Dattelhain
2Im Dattelhain von Al Reef bei Jericho – umgeben von Dattelpalmen – erfahren wir, dass die Dattelbauern nach der Ernte im November alle alten Zweige entfernen und für die nächste Saison, die im Frühling beginnt, alles vorbereiten. Sobald die Palmen blühen, wird der Blütenstaub eingesammelt und dann zur Bestäubung auf die künftigen Fruchtstände der weiblichen Dattelpalmen geblasen.
Damit die Früchte gross und fleischig werden, wird ein Teil der fruchttragenden Büschel entfernt, die verbleibenden werden gekürzt und locker zusammengebunden. Zwischen Juni und August wechselt die Farbe der Datteln von grün auf gelb. Jetzt wird der Fruchtbüschel mit einem licht- und luftdurchlässigen Gazesack umhüllt, um es vor Tierfrass zu schützen. Im August und September reifen die Datteln heran.
Ungeniessbare Datteln lösen sich, fallen in den Sack und werden entfernt. Wenn die Datteln reif sind, schüttelt man den Fruchtbüschel ganz leicht. Ein Teil der reifen Datteln fällt dann in den Sack. Dies sind die Datteln der 2. und 3. Wahl. Die sehr guten Datteln (1. Wahl) fallen nicht herunter, sondern bleiben an ihren Stielen.
Anschliessend sortieren die Bauern ihre Datteln und bringen sie zur Dattelabfüllstation von Al Reef in Jericho. Bevor die Datteln verpackt werden, wird ihre Qualität im Laboratorium der Universität Birzeit geprüft.
In der Dattelabfüllstation werden die Datteln während sechs Stunden bei 55 Grad gelagert, um mögliche Schädlinge zu vernichten. Dann werden sie mit wenig Wasser besprüht, gebürstet und trocknen wieder. Sie kommen auf ein Fliessband, wo sie von Mitarbeitern kontrolliert werden. Nasse Datteln werden zum Trocknen wieder zurückgeschickt.
Beschädigte Datteln werden zu Sirup verarbeitet oder gelangen in Beduinengemeinden. Jede Dattel wird gewogen, photographiert, sortiert, entsprechend verpackt und dann bis zum Transport in einem Kühlhaus gelagert.
Im Dattelhain zeigt uns Mohammed, wie die Dattelpalmen vermehrt werden können. Im untersten Teil der Palmen spriessen kleine Dattelpalmen, deren Fuss dann mit Plastik umhüllt eigene Wurzeln bildet und dann nach zwei bis drei Monaten ausgepflanzt werden kann. Bis dann eine Babypalme Früchte trägt, braucht es vier Jahre.
Die Dattelabfüllstation von Al Reef wurde 2009 gebaut, als erste Abfüllstation in Palästina, damals eine Neuheit für das Jordantal. Vor 2009 durften die palästinensischen Bauern keine Medjouldatteln anbauen sondern nur die israelischen Siedler, die keine palästinensische Konkurrenz wollten. Dattelpalmen palästinensischer Kleinbauern wurden daher ausgerissen.
Mit den Verträgen von Oslo konnten die palästinensischen Bauern nun auch offiziell Medjouldattelpalmen pflanzen, und Al Reef errichtete die Abfüllstation, die jeweils im Herbst die Datteln verpackt und in die ganze Welt verschickt. Die Dattelpalmen wachsen auf dem Land von palästinensischen Kleinbauernfamilien, die zwischen 10 und 20 Donum Land haben.3
Im Trainingszentrum für angehende Agronomen
Anschliessend besuchen wir das Trainingszentrum für angehende Agronomen, das PARC 1992 gegründet hat und das unter anderem durch den Staat Luxemburg finanziert wird. Dieses Trainingszentrum ist die einzige Ausbildung für Agronomie in der Westbank und im Gaza-Streifen. Die Ausbildung dauert acht Monate.
Neben dem praktischen Training bei den Bauern gibt es eine theoretische Ausbildung. Pro Jahr werden zwischen 15 bis 20 Personen ausgebildet. Ein anderes Ausbildungsprogramm der PARC in Zusammenhang mit der Al Quds Universität in Ostjerusalem ermöglicht Interessierten eine achtmonatige praktische landwirtschaftliche Ausbildung.
Zu Besuch in der Frauen-Couscous-Genossenschaft
In Jericho gibt es eine kleine Genossenschaft von Frauen, die Couscous herstellen.4 Der dazu benötigte Weizen wird von Kleinbauern in der Region um Jenin im Norden der Westbank biologisch angebaut. Al Reef bietet der Genossenschaft technische Unterstützung, damit das Couscous, das in der Westbank und ins Ausland verkauft wird, den internationalen Lebensmittelstandards entspricht.
Auch hier werden wir herzlich willkommen geheissen und können anschliessend bei der Produktion von Couscous den arbeitenden Frauen Schritt für Schritt über die Schulter schauen. Die Produktion von Couscous in Jericho begann anfangs der 2000er Jahre, nachdem kein Couscous mehr aus Gaza in die West Bank transportiert werden konnte.
In der Frauenkooperative haben heute 35 Frauen eine Arbeitsstelle, mit der sie die Existenz ihrer Familien sichern können. Seit meinem letzten Besuch von 2018 hat Mohammed als Ingenieur von Al Reef viele der Arbeitsschritte und der technischen Hilfsmittel in dem Sinne «modernisiert», dass die Arbeit für die Frauen angenehmer wird, was er uns an einem praktischen Beispiel erklärt. Ein Arbeitsschritt war, dass die Frauen mit flachen Händen die kleinen Couscous-Teilchen über einem Sieb rollten, um diese abzurunden.
Sie klagten, diese Arbeit verursache Schmerzen an der Beuge zwischen Hand und Unterarm. Entsprechend entwickelte Mohammed eine Maschine, die diesen Arbeitsschritt so umgestaltet, dass die Frauen schmerzfrei arbeiten können. Als ich meine Freude darüber äussere, lacht Mohammed und sagt: «Die Maschine soll nicht die Arbeit der Frauen ersetzen, sie soll dafür sorgen, dass die Arbeit für die Frauen angenehmer wird» – ein nachahmenswertes Beispiel für unsere westliche renditendurchwirkte «Zivilisation».
Zum Mittagessen haben einige der Frauen eine grosse Platte mit gebratenem Hühnchen, Gemüse und Couscous zubereitet, das wir bei einem angeregten Gespräch –Muhammed und Saleem übersetzen – unter blauem Himmel in der Frühlingssonne geniessen. Aber auch hier gibt es Tropfen der Bitterkeit. Heute konnte der Kollege von Muhammed nicht zur Arbeit fahren, weil der Calandia-Checkpoint von Israel geschlossen worden war.
Diese Nacht war das Flüchtlingslager Calandia von etwa 200 israelischen Soldaten durchsucht worden. «Das ist eine Strategie», so Muhammed, «ein- bis zweimal pro Woche macht das Militär eine Razzia im Camp, zerstört vieles und vertreibt Leute, um auf diese Weise das Flüchtlingsproblem zu erledigen.»
Zu Besuch bei einem Biobauern im Jordantal
Am Nachmittag wollen wir einen Biobauernhof im Norden des Jordantales besuchen. Auf dem Weg fahren wir auch an palästinensischen Dattelhainen vorbei. «Die israelische Militärbesatzung hat verfügt, bei palästinensischen Dattelplantagen müssten die drei äussersten Palmreihen aus «Security reasons» (Sicherheitsgründen) ausgerissen werden», berichtet Muhammed.
Neben der Strasse sieht man eine riesige Fläche mit Solarpannels für die israelischen Siedlungen, auch hier wieder viele israelische Fahnen befestigt an den Leitplanken. «Viel flaches, fruchtbares Land im Jordantal ist von den israelischen Siedlern okkupiert», so Muhammed. Er kennt die palästinensischen Dörfer, an denen wir vorbeifahren, und nennt uns ihre Namen.
Nach etwa 30 Kilometern biegen wir von der Hauptstrasse ab und fahren auf einer Nebenstrasse durch einige Dörfer Richtung Berge, wo wir dann auf einem schmalen Strässchen zu einem Biobauern fahren, in Palästina einer der Pioniere des Biolandbaus. Vor einem Jahr hat er auf seinem Land –ohne eine Baubewilligung5 durch die israelische Besatzungsmacht – ein neues Gebäude gebaut. In der Zone C ist das ein Wagnis.6
Die Gefahr besteht, dass es von der israelischen Besatzung wieder zerstört wird. «Enjoy the place today, because we don’t know …», sagt der Bauer mit einem freundlichen Lächeln und zuckt mit den Schultern.7 Mir bleibt das Lächeln im Halse stecken.
Der Biobauer hat seine Dattelpalmen angehäufelt, um die Wurzeln zu schützen. Getränkt werden sie mit dem Wasser aus einem grossen Fischteich, den er angelegt hat, um mit dem nytrogenhaltigen Fischkot des Wassers dann die Palmen zu düngen. Das Wasser für den Fischteich kommt aus einem artesischen Brunnen.
Unter einem grossen Plastikdach hat der Bauer Kräutchen –biologisch – mit Tröpfchenbewässerung herangezogen, die für die traditionelle Gewürzmischung Zatar gebraucht werden. Von der Pflanze, die eine Lebensdauer von etwa vier Jahren hat, kann jedes Jahr drei bis vier Mal geerntet werden. Gedüngt wird auf dem Hof auch noch mit Schafmist. Es ist einfach herrlich, was auf diesem Bauernhof so alles grünt und blüht, wenn man bewässern kann: Dattelpalmen, Olivenbäume, Zitrus- und andere Fruchtbäume, Avocados, Auberginen, Artischocken und und und …

Der Bauer kontrolliert mit seinem kleinen Sohn, ob die Tröpfchenbewässerungsanlage gut funktioniert. (Bild hhg)
Weil man schon so weit gereist ist, werden jetzt auch noch beim Kaffee fällige Verträge zwischen dem Bauern und Al Reef unterschrieben und weitere Pläne diskutiert.
Zurück auf der Hauptstrasse an den Strassenlaternen israelische Flaggen, links und rechts der Strasse Sicherheitszäune, dahinter israelische Siedlungen sowie Abzweigungen zu Siedlungen.
Bei einem palästinensischen Dorf hält Muhammed kurz an und zeigt uns den Ort, wo ursprünglich eine ertragreiche Quelle sprudelte, deren Wasser aus dem Gebiet von Al Bireh, das an Ramallah angrenzt, stammt. Die israelischen Siedler haben diese Quelle einfach annektiert und das Wasser in ihre Siedlung umgeleitet. Unterhalb ihrer Siedlung sehen wir einen grossen mit Steinen ausgelegten Davidstern.
Trotz all dieser Widrigkeiten bleiben Mohammed und Saleem von Al Reef dabei, die kleinbäuerliche Bevölkerung bei ihrer Arbeit auf ihrem Land zu unterstützen im Sinne des palästinensischen Sumuds «To exist is to resist.». Es ist eine Form des gewaltlosen Widerstandes, der grösste Hochachtung und Respekt verdient. ■
- https://pal-arc.org/en/ ↩︎
- In einem Newsletter von 2016 wird die Arbeit von Al Reef unter anderem in Bezug auf die Medjouhl-Datteln sehr anschaulich beschrieben.
https://alreeffairtrade.ps/sites/default/files/newsletters/october_newsletter_2016.pdf ↩︎ - Ein Donum umfasst 1000 Quadratmeter. ↩︎
- https://alreeffairtrade.ps/sites/default/files/newsletters/womens_couscous_cooperative_renovation_2016.pdf ↩︎
- In der Zone C des Westjordanlandes ist es für die Palästinenser praktisch unmöglich, von der israelischen Besatzungsmacht eine Baubewilligung zu bekommen. Israelische Siedler haben dieses Problem nicht. Sie besetzen palästinensisches Land, bauen ihre Siedlungen, und die israelische Armee hat den Auftrag, ihre Staatsbürger in der Westbank zu beschützen… ↩︎
- Mit den Osloabkommen (1993 und 1995) zwischen Israel und der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO wurde die besetzte Westbank in drei Zonen aufgeteilt. Die Zone A (ca. 18 %) umfasst die Kernbereiche der palästinensischen Dörfer und Städte, die weitgehend unter der Zivil- und Sicherheitsverwaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) stehen. Zone B (ca. 22 %) steht unter palästinensischer Zivilverwaltung und gemeinsamer Sicherheitsverwaltung durch Israel und die PA. Die Zone C (ca. 60 %) bestehend aus freien Flächen, Landwirtschaftsgebieten und völkerrechtswidrigen israelischen Siedlungen untersteht zivil- und sicherheitspolitisch der Besatzungsmacht Israel. ↩︎
- «Geniesst diesen Ort heute, wir wissen nicht …» ↩︎